Erfolgreiches ERFA-Treffen von „Kompetenz Holz-Metall“
Die Teilnehmer vor dem Gebäude der Berufsakademie Melle: Foto: KPHM
Am 23. Oktober 2025 trafen sich Unternehmer und Führungskräfte der produzierenden Betriebe von Holz- und Holz-Metall-Fenstern, -Türen und -Pfosten-Riegel-Fassaden zu einem Erfahrungsaustausch in exklusivem Kreis. Aus Anlass des 25-Jahre-Jubiläum der Berufsakademie Melle hatte KPHM (Kompetenz Holz-Metall) zu der Veranstaltung nach Melle eingeladen.
Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der BA Melle, Herr Dominik Braun, begrüßte Werner Spohn von KPHM die Gäste in den großzügigen, modernen Räumen der Berufsakademie, in denen der erfrischende Spirit der jungen Studierenden förmlich zu spüren war.
Zehn Teilnehmer namhafter Fenster- und Fassadenbau-Unternehmen aus Deutschland waren der Einladung gefolgt. Ein Teilnehmer davon hatte sich trotz Krankheit online zugeschaltet. Schon am Vorabend hatten sie sich teilweise zu einem gemeinsamen Abendessen und zwanglosen Gedankenaustausch zusammengefunden.
Nach der Vorstellungsrunde der Teilnehmer zu Beginn des ERFA-Treffens untereinander, stellte Herr Christof Ehrenbrink die Berufsakademie Melle, sowie ihre Studiengänge im Bereich Ingenieurswesen und Sozialwesen vor.
Der für die Fenster- und Fassadenbau-Branche interessante Studiengang Bachelor im Fensterbau fand bei den Teilnehmern besondere Beachtung.
Am Anschluss präsentierte Spohn kurz die Plattform KPHM Kompetenz Holz-Metall, welche Idee steckt dahinter, wer sind die Protagonisten und welche Leistungen werden zur Verfügung gestellt.Als Moderator führte er anschließend durch die Veranstaltung.
Projekt „Aus- und Weiterbildung für den Fenster- und Fassadenbau“
Begonnen wurde der ERFA-Austausch der Teilnehmer mit dem Projekt: „Aus- und Weiterbildung für den Fenster- und Fassadenbau“, welches vom Bundesverband ProHolzfenster, der Berufsakademie Melle und der Gewerblichen Akademie für Glas-, Fenster- und Fassadentechnik GFF in Karlsruhe initiiert wurde.
Dazu präsentierte Frau Ursula Richter von der BA Melle, ein Ideen-Konzept, das in Zusammenarbeit mit den Projektpartner erarbeitet wurde. Das Konzept zeigt die unterstützte, projektorientierte Lösung von individuellen Aufgabenstellungen aus den Unternehmen auf.
Flexible Qualifizierungswege und Quereinsteigerförderung
Mitarbeitenden aus den Unternehmen wird dabei die Möglichkeit geboten, Lösungen zu einzelnen Problemstellungen in den Betrieben, unterstützt durch die BA Melle, zu erarbeiten und umzusetzen.Im Rahmen des anschließenden Austausches wurden die einzelnen Steps analysiert und diskutiert. Dabei ergab sich, dass dieses Konzept ein sehr guter Ansatz sei, dass aber zukünftig auch der Qualifizierung von Quereinsteigern eine große Aufmerksamkeit zuteil kommen müsse.
Hierzu konnte Herr Waldemar Dörr, Leiter der Gewerblichen Akademie GFF Karlsruhe die einzelne Qualifizierungs-Module seiner Institution anbieten, die ebenfalls individuell den Anforderungen der Unternehmen angepasst werden könnten.
Dezentrale und digitale Bildungsformate
Die Tatsache, dass bei dem Aus- und Weiterbildungskonzept großer Wert auf die Möglichkeit dezentraler Veranstaltungsorte sowie die Möglichkeiten der digitalen und virtuellen Veranstaltungen gelegt wird, stieß bei den Teilnehmern auf sehr positive Resonanz.
Auf dieser Basis wäre eine flexible Ausbildung auch jugendlicher Seiteneinsteiger denkbar, in Einzelstufen, über mehrere Jahre, bei Wunsch bis hin zum Bachelor of Engineering.
Im Hinblick auf die Digitalisierung wurde der Bedarf an Fachvideos diskutiert, da man heute davon ausgeht, dass Informationen schnell zur Verfügung stehen sollen. Dabei wurde die Frage laut, wie es gelingen könnte, die in der Branche bereits zur Verfügung stehenden Videos sinnvoll zusammenzuführen. Auch wurde die Meinung vertreten, dass es eine bessere Verzahnung der Bildungs-Institutionen der Branche geben müsse, nach dem Vorbild der Projektpartner des Aus- und Weiterbildungs-Projekts.
In Bezug auf die Aufgaben-Stellungen in den Unternehmen tauschten sich die Unternehmer intensiv zu den Themen: Automatisierung in der Fertigung / Endmontage und Papierlose Fertigung aus und berichteten gegenseitig zu ihren diesbezüglichen Erfahrungen und Bedarfe.
Als weiteres Reizthema beim Austausch zeigte sich die Frage, ist biozidfreie Imprägnierung bei bestimmten Holzarten lt. Norm zulässig oder nicht?
Bei der Diskussion zum Produktpass für Fenster und Fassaden (zum Beispiel ID4 Win) kam man zur Erkenntnis, dass mit den geltenden gesetzlichen Vorgaben in Zukunft kein Weg mehr daran vorbeiführen wird und man mit der Umsetzung starten sollte. Dass man darüber geteilter Meinung war, liegt in der Natur der Sache.
Positives Resümee
Im Resümee zum ERFA-Treffen äußerten sich alle Teilnehmer positiv über Form und Organisation der Veranstaltung. Die Möglichkeit sich ohne Anwesenheit von Zulieferfirmen und ohne Frontalvorträge vertraulich auszutauschen, wurde sehr begrüßt. Die Diskussionen wurden als geerdet, offen und ehrlich bezeichnet, die zustande gekommenen Kontakte der Unternehmer untereinander als wertvoll. Desweiteren war es für die Teilnehmer wichtig, die Berufsakademie Melle persönlich zu besuchen und kennenzulernen.
Auch die Tatsache, dass Aus- und Weiterbildung nicht nur in der starren Form der Gesellen-, Meister- oder Bachelor-Ausbildung angeboten wird, sondern individuell angepasst auf den Bedarf der Unternehmen, in einzelnen kleineren Modulen, wurde als sehr positiv bewertet und war so vielen Teilnehmern nicht bekannt.
Eine Weiterführung des Formats in der aktuellen Form wird von allen Teilnehmern gewünscht, mit dem Hinweis, die Teilnehmerzahl nicht stark auszuweiten, um die rege Diskussion und die Vertraulichkeit zu bewahren.
Weitere Informationen zum KPHM finden Sie hier.
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