21. August 2025

Konsequenz der Nachhaltigkeitsstrategie: Hella schließt Standort Duisburg

Das Unternehmen investiert weiterhin in seine Produktionswerke in Abfaltersbach (AT), Geislingen und Werne (DE). Foto: Hella Sonnen- und Wetterschutztechnik GmbH

Hella verfolgt als markengeführtes Unternehmen seine Nachhaltigkeitsstrategie mit voller Konsequenz und verabschiedet sich von Produkten mit hohem Kunststoffanteil. Die Sortimentsbereinigung bringt auch eine Bereinigung der Produktionslandschaft mit sich. Daher wird der Standort in Duisburg geschlossen. Ein Sozialplan und Interessenausgleich wurden für die 128 Beschäftigten zwischen Unternehmen und Betriebsrat bereits vereinbart.

Der österreichische Sonnenschutz-Komplettanbieter Hella nimmt entsprechend seiner Positionierung als Premiumhersteller Produkte mit hohem Kunststoffanteil aus dem Sortiment. Der Wandel der letzten Jahre brachte neben stetig steigenden Temperaturen auch Veränderungen der Baukultur und damit im Kerngeschäft des Unternehmens mit sich. Da der außenliegende Sonnenschutz an Fassaden der direkten Sonneneinstrahlung und somit enormen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, sieht Hella in Produkten mit hohem Kunststoffanteil keine Wachstumspotenziale. Die dazugehörigen Sortimentsbereiche, die am Standort in Duisburg produziert werden, haben für Hella bereits in den vergangenen Jahren an Relevanz in den wichtigsten Märkten und Zielgruppen verloren.

Am Standort Duisburg wurden seit der Übernahme im Jahr 2007 Systemware, Komponenten und Aufsatzkästen für die internationale Kunststoff-Fensterindustrie hergestellt. Seit mehreren Jahren konnte der Standort keinen positiven Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Die Umsatzeinbußen waren nicht konjunkturell bedingt, sondern sind den Entwicklungen der Rahmenbedingungen geschuldet. Zudem sei der Preisdruck vonseiten der Kunststoff-Fensterindustrie verschärft, so das österreichische Unternehmen. Hella produziert aus Gründen der ökonomischen Nachhaltigkeit nicht um jeden Preis und stellt deshalb die Produktion im Werk in Duisburg ein.

„Wenngleich dieser Schritt eine alternativlose und logische Konsequenz unserer strategischen Organisationsentwicklung ist, so handelt es sich bei der Schließung dennoch um einen schmerzhaften Abschnitt in der Unternehmensgeschichte, der mich als Eigentümer und Manager nicht kalt lässt“, so Andreas Kraler, geschäftsführender Gesellschafter der Hella Gruppe.

Sozialplan abgeschlossen

Der Betriebsrat wurde Ende Juli über die Pläne informiert. Die Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan, die die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen für 128 betroffene Arbeitnehmer abfedern, konnten am 18. August zwischen dem Unternehmen und den Arbeitnehmervertretern abgeschlossen werden. „Uns ist bewusst, dass der Verlust des Arbeitsplatzes für jeden einzelnen Betroffenen ein massiver Einschnitt in das Berufs- und Privatleben ist. Als verantwortungsvolle Unternehmer sind wir jedoch dazu verpflichtet, einen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg sicherzustellen“, so Kraler. Das Unternehmen baut nun die Lagerbestände ab und organisiert den Abbaubetrieb, der in wenigen Monaten abgeschlossen sein soll.

Sortimentsbereiche wie Rollläden-, Raffstore-, Senkrechtmarkisen- und Insektenschutz-Systeme sowie das Outdoor-Living-Sortiment rund um Markisen, Wintergartenbeschattungen und Terrassenüberdachungen werden wie bisher als maßgeschneiderte Produkte in den deutschen Produktionswerken in Werne und Geislingen sowie in Abfaltersbach in Österreich produziert. An diesen Standorten ist der Großteil der Belegschaft beschäftigt. Das Unternehmen sieht zukünftiges Wachstum in Märkten, in denen Produkte mit hohem Aluminiumanteil und entsprechend längerer Lebensdauer nachgefragt sind. Besonders im gehobenen Qualitätswohn- und Objektbau spielt der ökologische Fußabdruck der verbauten Materialien eine große Rolle.

Auf die Homepage von Hella gelangen Sie über diesen Link.

 

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